Besuch Kanzlerbungalow und Haus der Geschichte in Bonn
Am 6.5.2014 fuhren wir mit einer Gruppe von 20 Personen nach Bonn-Bad Godesberg. Am Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit
und Entwicklung erwartete uns schon ein Mitarbeiter des Hauses der Geschichte, um uns den ehemaligen Kanzlerbungalow im Rahmen einer Führung zu zeigen.
Der ehemalige Kanzlerbungalow liegt wunderschön eingebettet in den rund 65 ha großen Park des Palais Schaumburg und ist nur über die Pforte des o. g Ministeriums zu erreichen. Unter ständiger Begleitung eines Sicherheitsbeamten machten wir uns auf den Weg.
Der Kanzlerbungalow wurde 1963 von dem Architekten Sep Ruf in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Bundeskanzler Ludwig Erhardt entworfen und bereits ein Jahr später eingeweiht. Der Bungalow besteht eigentlich aus zwei versetzt gebauten quadratischen Atriumsbauten. Der größere dient Repräsentationszwecken, der kleinere wurde zu Wohnzwecken genutzt. Außen- und Innenarchitektur bildeten eine Einheit und waren in ihrer Moderne kaum zu überbieten. Noch heute braucht der Bungalow seinen Vergleich mit anderen modernen Häusern nicht zu schrecken.
Er diente den Bundeskanzlern Erhardt, Kiesinger, Schmidt und Kohl als Wohnsitz, von den Bundeskanzlern Brandt und Schröder wurde er lediglich für repräsentative Zwecke genutzt. Leider hat bereits Kurt Georg Kiesinger die moderne Innenarchitektur mit viel finanziellem Aufwand verändert, weil er sich in dem modernen puristischen Wohnstil nicht wohl fühlte.
Nachdem das Haus nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin mehrere Jahre leer stand, hat sich die Wüstenrot-Stiftung seit 2006 auf die Fahnen geschrieben, es wieder weitgehend in seine ursprüngliche Fassung zu bringen.
Wir besichtigten sowohl die offiziellen als auch die Wohnräume und waren beeindruckt, wie eng und bescheiden die Kanzler der Bundesrepublik lebten.
Gerne wären wir anschließend noch durch den schönen Park geschlendert, doch der ist leider der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Nach einem kurzen Mittagsimbiss nahmen wir uns das Haus der Geschichte vor. Hier wird in einer Dauerausstellung anschaulich die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, parallel auch die der DDR, dargestellt. Viele Originalobjekte - Dokumente, Haushaltsgegenstände, Fahrzeuge und Bilder - machen die Geschichte seit dem 2. Weltkrieg lebendig, interaktive Stationen und Interviews mit Zeitzeugen ziehen den Besucher in ihren Bann. Die Eindrücke sind so vielfältig, dass ein Tag nicht ausreicht, um alles zu erleben.
Dennoch verließen wir gegen 16 Uhr das Museum. Wenn wir schon in Bonn sind, wollen wir auch etwas von der Stadt sehen, so war die einhellige Meinung. Also machten wir noch einen Stadtbummel und traten gegen 18.30 die Heimreise mit dem Zug an. Obwohl wir doch alle ziemlich geschafft von den vielen Eindrücken waren, verging auch die Rückfahrt bei lebhaften Gesprächen wie im Fluge.