Ausflug nach Köln
Mit dem Erwerb von zwei 5er-Tickets waren die Fahrtkosten für jeden Einzelnen recht preiswert. Als der Zug einlief und unsere Blicke in die vorbeirauschenden Abteile fiel, wurde uns schlagartig klar, dass wir nur „Stehplätze“ einnehmen konnten. Wir mussten feststellen, dass die geballte Jugend auf dem Weg zur Gamescom in Köln war.
Na ja, jedem das Seine, die Youngster zum Spielen und Abtauchen in Phantasiewelten und wir Älteren zum erbaulichen Augenschmaus in das Museum für moderne Malerei, ins Museum Ludwig.
In Köln angekommen, konnten wir den Dom natürlich nicht links liegen lassen und verweilten bzw. durchwanderten mit viel sachkundiger Information durch Willi dieses ständig im Bau befindliche, außerordentliche Baudenkmal. Seine alten Bleiverglasungen mit biblischen Inhalten, aber auch die neuzeitliche Glaskunst stimmte uns schon mal auf die farbenfrohe darstellende Kunst der Expressionisten ein.
Selbstverständlich reihten sich diese Eindrücke nicht unmittelbar aneinander, vielmehr wurde ein Zwischenstopp „auf einen Kaffee“ in der Außengastronomie des Cafe Reichard eingelegt und die pompöse „Sanitärabteilung“ kam allen auch sehr gelegen.
Während wir, entspannt und wie im Urlaub befindlich, beim Kaffee saßen, entschieden wir uns kurz entschlossen zu einer kleinen Altstadt-Rundfahrt mit der „Bimmelbahn“, die direkt vor dem Cafe startete. Vorbei ging es an vielen Kölner Wahrzeichen, wie dem Gürzenich, Traditionsbrauereien, Kirchen, Klöstern, altem Rathaus, Philharmonie, Severinsbrücke, Schokoladenmuseum, den modernen Kranhäusern am Rheinufer, und nicht zu vergessen, der Lebensader der Stadt, dem „Vater-Rhein“. Die Rundfahrt dauerte ca. 50 Minuten und fand bei Allen Gefallen.
Wieder vor dem Cafe Richard angekommen, erreichten wir nach kurzem Fußweg das Brauhaus FRÜH. Bei leckerem Kölsch und zünftigem Mittagessen stärkten wir uns für die nächste Unternehmung.
Nun ging´s ins Museum Ludwig. Über 4 Etagen wird eine umfangreiche Sammlung, beginnend mit der Zeit des Expressionismus bis zur konzeptionellen Gegenwartskunst, gezeigt. Gerade diese löst bei manchem Betrachter Unverständnis, Kopfschütteln und vielleicht sogar Ablehnung aus. Aber so ist das mit der „Kunst“, sie muss nicht gefallen, sollte aber immer Anlass geben sich darauf einzulassen.
Die Sammlung Haubrich – eine Schenkung an die Stadt Köln kurz nach dem 2. Weltkrieg- zeigt zentrale Werke des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit, darunter sind Werke von Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner, von Max Beckmann, Marc Chagall, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, August Macke, Wilhelm Lehmbruck oder Paula Modersohn-Becker. Leider waren z.Zt. keine Werke von Gabriele Münter gehängt. Der Künstlerin wird im nächsten Monat eine separate Ausstellung gewidmet. Sie ist sicherlich ein Besuch wert!
Die Sammlung amerikanischer Pop Art des Museum Ludwig gilt als größte außerhalb der USA. Zahlreiche Werke von Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Claes Oldenburg, Robert Rauschenberg, Jasper Johns und des Spaniers Tapies gehören zur Sammlung des Hauses.
Die Sammlung des Museum Ludwig ist die drittgrößte Picasso-Sammlung nach Paris und Barcelona. Gezeigt werden nicht nur Gemälde aus allen Schaffensphasen wie der Harlekin oder die Frau mit Artischocke, sondern auch zahlreiche Keramiken und Skulpturen.
Für diese so unterschiedlichen Kunstwerke hatten wir uns ausreichend Zeit von 2 Stunden genommen.
Da wir erst um 19:30 Uhr die Rückreise antreten wollten, war noch so viel Zeit gegeben, dass sich eine Gruppe am Schokoladenmuseum direkt am Rhein bei Kaffee und Kuchen einfand, während eine andere noch einen kleinen Einkauf in der City tätigen wollten und ein einzelner Herr auf ein „Lecker Kölsch verschwand“ und bis zur Abfahrt auch nicht wieder auftauchte.
Er ist ebenfalls eine Stunde vor uns wieder gut in Schwerte angekommen ist.
Wie Ihr erfahren habt, war dieser Ausflug ein ganz besonderer und intensiver.
Organisation: Conny, Bericht: Gudrun B., Bilder: Jaenette und Marlies